Fachtag
Verbraucherschutz im Fokus
06.04.2017 Verbraucherschutz in allen Alltagsbereichen – wie das funktioniert, wurde beim Verbaucherschutzabend am 29.03.2017 der grünen Bundestagsfraktion in der Kulturbrauerei mit vielen Expertinnen und Experten diskutiert. An Marktständen konnten die TeilnehmerInnen sich außerdem über das Angebot der Verbraucherzentralen und des lokalen Repaircafés informieren. Auch weitere lokale Initiativen wie ein Leihladen, Foodsharing-Initiative und Berliner Ernährungsrat stellten sich vor.
Zunächst diskutierten der Fraktionsvorsitzende Dr. Anton Hofreiter und Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands darüber, welches die zentralen Herausforderungen für den Verbraucherschutz im Jahr 2017 sind. Als größtes Ärgernis bezeichnete Anton Hofreiter Lebensmittelverpackungen, die mit Bildern ländlicher Idylle oder bäuerlich klingenden Markennamen darüber hinwegtäuschen, dass Produkte aus Massentierhaltung darin stecken. Nötig sei eine Tierhaltungskennzeichnung auch für Fleisch- und Milchprodukte. Das hat sich bei der Eierkennzeichnung bereits bewährt.
Beim dem Podium Wer nicht hält, was er verspricht - wie kommen KäuferInnen zu ihrem Recht? ging es um die Frage der Entschädigung am Beispiel des Abgasskandals. Renate Künast dazu dsikutierte mit Dr. Sven Bode von myRight, einem Anbieter, der Schadenersatzansprüche von VW-Geschädigten sammelt und gegen VW durchsetzen will. Beide waren sich einig, dass die Verbraucherrechte in Deutschland verbessert werden müssen, damit VerbraucherInnen tatsächlich zu ihrem Recht kommen. So seien Geschädigte des Abgasskandals in den USA besser gestellt als in Deutschland. Renate Künast stellte klar, dass man dieses Problem nur beheben kann, wenn kollektive Klagerechte endlich auch in Deutschland durchgesetzt werden, so wie es ein Grüner Gesetzentwurf vorsieht.