Das Modell Billigfleisch ist eben nicht das größte Glück wie uns angepriesen wird. Die Fleischindustrie funktioniert heute durch Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur. Das ist kein Glück, sondern gefährdet unsere Gesundheit und unsere Lebensgrundlagen.

Die gute Nachricht aber lautet, dass besonders junge Verbraucher*innen sich gesund ernähren, Tiere und das Klima schonen wollen. Daher steigt die Nachfrage nach pflanzlichen Produkten aus Soja, Erbsen und Lupinen stetig. Neue Produkte werden kommen, die Entwicklung schreitet fort.

In der Verbindung von Tierschutz und Ökologie steckt aber auch eine Chance für mehr regionale Wertschöpfung. Tierische Produkte müssen verpflichtend gekennzeichnet werden, die rechtlichen Tierhaltungs-Standards müssen deutlich angehoben werden, es muss ein Tierschutzcent zum Umbau der Tierhaltung aufgelegt werden und die öffentliche Beschaffung muss auf vorrangig regionale, ökologische pflanzliche Produkte umgestellt werden.

Verbraucher*innen haben das Recht auf mehr Transparenz über ihre Lebensmittel. Deshalb ist ein Lieferkettengesetz dringend notwendig. Es muss klar erkennbar sein, ob das Tier draußen auf der Weide stand oder mit Soja gefüttert wurde, das von ehemaligen Regenwaldflächen stammt.

Um der Landwirtschaft Planungssicherheit zu verschaffen muss zudem die Abstockung des Viehbestands eingeleitet werden. Es wäre nicht fair, der Landwirtschaft hier mit Blick auf die Tierzahlen irgendwelche falschen Versprechungen zu machen.

Stattdessen wird die Fleischindustrie heute noch mit Milliarden an Steuergeldern subventioniert, allen voran durch die ungerichtete Agrarpolitik der Europäischen Union. Stellschrauben, die Deutschland zur Verfügung stehen, werden von der Bundesregierung nicht genutzt.

In der dringend notwendigen Fleischwende liegt eine Chance für die Landwirtschaft.
Das Ziel ist klar: Wir müssen immer weniger Tiere immer besser halten.


Hier könnt ihr den Fleischatlas online lesen, downloaden oder bestellen:
boell.de/fleischatlas