Unser Umgang mit Nahrungsmitteln geht zu Lasten von Umwelt und Klima. Laut aktuellem Bericht des Weltklimarats gehen zwischen Acker und Teller ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel verloren. Dieses Ausmaß an Lebensmittelverlusten ist nicht nur dramatisch angesichts fast einer Milliarde hungernder Menschen, sondern geht einher mit einer riesigen Ressourcenverschwendung: Flächen, Wasser, Ener-gie und Klimagase, die quasi umsonst genutzt werden. Auf Lebensmittel, die innerhalb der Produktionskette verloren gehen oder verschwendet werden, entfällt jährlich rund ein Viertel des landwirtschaftlichen Wasserverbrauchs, eine Anbaufläche in der Größe von China und ein Zehntel der ernährungsbedingten Treibhausgase.
In der EU fallen pro Jahr rund 88 Mio. Tonnen Lebensmittelabfälle an und verursachen Kosten in Höhe von 143 Mrd. Euro. In Deutschland sind es rund 313 kg genießbare Nahrungsmittel, die pro Sekunde im Müll landen – in Landwirtschaft, Industrie, bei Großverbrauchern, im Handel und in den Privathaushalten. In Zahlen bedeutet das: 2,6 Mio. Hektar Acker werden faktisch umsonst bewirtschaftet und 22 Mio. Tonnen Treibhausgase umsonst ausgestoßen. Aufgrund dieser immensen sozialen und ökologischen Auswirkungen der Lebensmittelverschwendung ist die Halbierung der Lebensmittelverschwendung bis zum Jahr 2030 eins der globalen Nachhaltigkeitsziele.

Die Bundesregierung hat jedoch bisher weder verbindliche Maßnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung ergriffen, noch die Überproduktion landwirtschaftlicher Er-zeugnisse als eine ihrer Ursachen beseitigt. Daher haben wir diesen Antrag  in den Bundestag eingebracht, in dem wir eine konkrete Strategie zur Halbierung der Lebensmittelverschwendung bis 2030 vorlegen.